Selbstbild

Hinterfrage und verändere DICH nicht, um anderen zu gefallen. Wenn, dann um DICH besser kennenzulernen und DIR besser zu gefallen

Die Lektüre verschiedenster Artikel und Bücher, Alltagssituationen mit ihren Herausforderungen, Klientengespräche und andere, persönlicher Rückzug, um Zeit mit mir zu haben, waren Auslöser und Motivation genug, um diesen Blog zu schreiben:

SELBSTBILD wurde zum Thema, da ich es sehr wichtig finde, zu wissen, wer man ist. Warum? Weil ich es immer wieder erlebe, dass so viele Menschen aufgrund eines falschen SELBSTBILDES nicht wissen, welche Möglichkeiten in ihnen stecken und sie sich selbst deshalb vollkommen verkennen, unterschätzen und häufig hinterfragen.

Diesbezüglich sind für mich folgende Fragen wichtig:

Wer oder was will ich sein?

Wie will ich sein, hier im speziellen Falle, als Therapeutin?

Was glaube ich, ist meine Bestimmung?

Was will ich nicht schieben?

Ganz klar war sofort, dass ich diesen Blog zum Thema nicht schieben werde und so gehe ich JETZT dran, mein SELBSTBILD von mir als Therapeutin zu formulieren:

Mein Selbstbild als Therapeutin ist es, dass ICH:

  • - keine unnahbare, besserwisserische Therapeutin bin
  • - nicht solange in der Vergangenheit meiner Klienten „rumwühle“, bis ich sagen kann, dass wir endlich jemanden oder etwas gefunden haben, das schuld an allem ist
  • - Mut mache und das trotz aller Schwere, die so manches Thema mit sich bringt
  • - bei der Behandlung Freude und Spaß haben kann, da ich nicht für fachliche Anerkennung und Akzeptanz die beladene und skeptische Therapeutin abgeben muss
  • - gute, vertrauensvolle und empathische Beziehungen zu meinen Klienten aufbaue
  • - ich abgebe, wenn fachliche oder zwischenmenschliche Grenzen dies erfordern
  • - in meinem Alltag auch ganz „normale“ Herausforderungen und Zweifel habe, die es von mir anzunehmen und zu meistern gilt, und ich daraus auch keinen Hehl mache
  • - „schwere“ Gefühle und deren Auswirkungen selbst sehr gut kenne und sie mir auch erlaube – Kummer, Trauer, Leid und Schmerz gehören zu jedem Leben, auch zu dem eines jeden Therapeuten
  • - die Themen, die meine Klienten mitbringen, nicht noch verkompliziere und steigere, sondern versuche, einen pragmatischen und „harmloseren“ Zugang zu ihnen zu finden – nur in diesem Weg liegen für mich Lösungen
  • - die Klienten dazu bringe, sich selbst besser kennenzulernen, zu verstehen und anzunehmen, mit all dem, was gerade JETZT in ihrem Leben los ist
  • - jedem Klienten das Gefühl vermitteln möchte, dass er es selbst in der Hand hat, Einfluss auf sein eigenes Leben zu nehmen – das gibt Sicherheit und rasch das Gefühl, dass es bereits wieder etwas besser geht
  • - konsequent die Gegenseite der Medaille betrachte und aufzeige, was außer dem belastenden Thema aber noch alles gut ist und funktioniert - manche nennen das Ausgleich schaffen oder Optimismus verbreiten
  • - von der Suche nach permanentem Glück dringend abrate und diese auch nicht unterstütze - ich lasse meine Klienten nicht dem Glück hinterherjagen, was nämlich überhaupt erst den mega Stress macht, sondern ich zeige ihnen, dass ZUFRIEDEN SEIN KÖNNEN durchaus schon ein großer Teil persönlichen Glücks ausmacht
  • - daran glaube, dass Veränderungen immer möglich sind, auch kleine
  • - das Vertrauen des Klienten in sich selbst (mindestens) genauso wichtig finde wie das in meine Person
  • - vermitteln will, wie groß der persönliche Lerneffekt und die Weiterentwicklung eines jeden sein können, gerade in Situationen mit großen Herausforderungen, Tiefs und Verzweiflung
  • - mit meiner Arbeit dazu beitragen möchte, die Zahl der Menschen zu reduzieren, die sich psychisch krank und/oder von sich und ihrem Alltag überfordert fühlen (immerhin waren es im Jahr 2014 8,3 Milliarden an „Ausfallkosten“, weil Arbeitnehmer wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen krankgeschrieben waren)
  • - gerade in meiner Arbeit mit Jugendlichen die Chance sehe und ergreifen möchte, vorbeugend arbeiten und wirken zu können
  • - ein Signal setzen möchte, damit meine Klienten mit sich und ihrem Umfeld in aktivem Kontakt bleiben, auch, oder gerade weil es Handys und Social Media gibt, die das meiner Meinung nach nie „gesund“ übernehmen und ersetzen werden können
  • - die Themen meiner Klienten auch immer wieder als Chance sehe, um zu reflektieren und persönlich zu wachsen
  • - es immer wieder schaffen möchte, wenn nötig, einen Schritt zurückzugehen, um ganz bei mir zu sein und mich spüren zu können – für mich ein herrliches und ganz wichtiges Gefühl!


LEBEN mit HERZ und SEELE und das JETZT!
Eure Annette, Mai 2018