„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge“
(Wilhelm Busch)

Dieses Zitat passt wunderbar, um meinen April-Blog zu eröffnen:

Glück und Unglück, wie Busch es benennt, möchte ich etwas „alltagsüblicher“ nun Zufriedenheit und Unzufriedenheit nennen.

Die Unzufriedenheit signalisiert uns, dass etwas nicht stimmt, nicht läuft, wir auf alle Fälle glauben, einen Mangel zu haben und diesen auch so spüren.

Warum ist das so?

Ich sage, weil wir viele Dinge vergessen und sie nicht für wichtig halten!

Stattdessen befassen wir uns stärker/häufiger mit dem

  • Was uns fehlt,
  • Was wir nicht haben,
  • Was wir nicht können
anstelle mit dem, was uns ausmacht, was wir tatsächlich haben und können, mit den Dingen, die uns durchaus zufrieden machen sollten

Ich habe wirklich oft den Eindruck, da nehme ich mich auch nicht aus, dass wir:
  • verlernen, zufrieden zu sein, gerade auch mit uns und
  • vergessen, mal aufmerksam aus dem Fenster zu schauen
denn „was nützt der schönste Ausblick, wenn du nicht aus dem Fenster schaust.“ (John Strelecky)

Dieses „AUS DEM FENSTER SCHAUEN“ verbirgt sich oft hinter der Übung, die ich meine Klienten zu gerne machen lasse, in dem ich sie auffordere, wieder Glücksmomente im Alltag zu registrieren und zu sammeln.

Obwohl nahezu jeder die Übung bereits schon irgendwoher kennt, ist sie trotzdem nicht einfacher in der Ausführung. Im Geiste sehe ich bereits einige meiner Klienten energisch zustimmen...



Also gebe ICH heute mal eine Antwort auf die Frage, die ich so oft gestellt bekomme, was denn für mich Glücksmomente seien, die ich sammle, um mich „wieder“ zufriedener , im Sinne von Busch, glücklicher in meinem Alltag zu fühlen:

Brandaktuell im April:

  • Ich gehe oder schaue täglich mehrmals in den Garten, um den Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen – das ist für mich Teilhaben an einem Stück NATUR-WUNDER
  • Ich bin dankbar dafür, wohlbehalten wieder eine „Runde Frühling“ miterleben zu dürfen
  • Ich höre das Singen der Vögel, welches ich während der Winterzeit immer sehr vermisse – es ist selten, aber in diesem Falle genieße ich es tatsächlich, dass die Stille endlich abgelöst wird von angenehmem „Lärm“, den Vogelstimmen
  • Ich entgifte meinen Körper
  • Ich denke, wenn ich die herrlich gepflügten Felder während des Joggens betrachte, an mein liebstes Frühjahrs-Kinderlied „Im Märzen der Bauer“, obwohl mich die „monsterartigen Traktoren“ manchmal doch sehr befremden
  • Ich liebe es, wenn sich die Sonne zeigt und die Wärme an manchen Tagen bereits ausreicht, um draußen lesen und dabei eine Tasse Kaffee genießen zu können
  • Ich freue mich darüber, dass es abends länger hell ist
  • Ich genieße es, beim Joggen nicht mehr derart vermummt antreten zu müssen
  • Ich freue mich über jeden Farbtupfer
  • Ich freue mich tierisch auf den ersten Spargel, den ich leidenschaftlich gerne esse
  • Ich freue mich über jedes gute Buch, das ich lese und noch lesen werde
  • Ich freue mich darüber, dass neulich ein lieber Bekannter, der ein äußerst erfolgreicher und dynamischer junger Unternehmer ist, in einem Gespräch erwähnte, er spüre so etwas wie Demut – das war herrlich (zugegeben, da bin ich vor Freude fast ausgeflippt)
  • Ich freue mich jeden Tag auf und über die Arbeit mit meinen Klienten
  • Ich freue mich darüber, dass ich einen ganz wunderbaren Menschen, der mir sehr am Herzen liegt, nach einer schweren und kritischen Zeit in Kur bringen durfte
  • Ich freue mich auf den siebzehnten Geburtstag unserer Tochter Fanny
  • Ich freue mich über jeden freundlichen Gruß auf der Straße und jedes schöne, noch so kurze Gespräch
  • Ich freue mich darüber, dass meine Verletzung nun so weit abgeklungen ist, dass kleine Laufrunden mit meinem Mann wieder möglich sind
  • Ich freue mich, während ich das schreibe, über ein gigantisches Lichtspiel am Abend-Himmel
  • Ich freue mich auf das nächste Seminar, das am 11. April in meiner Praxis stattfindet und bestimmt für alle spannend und bereichernd werden wird
  • Ich freue mich über mein strahlend pink-farbenes Praxisschild an der Hauswand
  • Ich freue mich jeden Abend über meine „Habe ich erledigt-Liste“ (manchmal auch nur in Gedanken im Bett) und bin stolz auf meine Leistungen, anstelle mich mit einer To-Do-Liste bis in den Schlaf anzutreiben
  • Ich freue mich immer wieder über die schönen Kommentare zu meinen Blogs
  • Ich freue mich, dass ich derzeit durchhalte, obwohl die Aufgaben gerade groß und mehr als herausfordernd sind
  • Ich freue mich, dass ich im richtigen Moment nicht lockergelassen habe und es Sissi nun wieder besser geht


Ich freue mich und bin dankbar dafür, dass ich die Liste problemlos um viele weitere Punkte ergänzen könnte! Oh, und ich vergesse dabei sicher nicht, dass es auch immer Tage gibt, gab und geben wird, an denen das mit dem „Glücksmomente Sammeln“ nicht so prickelnd läuft, es gefühlt so gar kein guter Tag war, natürlich! Aber dennoch dienen mir die wenigen Punkte als Puffer, ich atme durch und denke:

Es ist nur kein guter Tag, kein schlechtes Leben – Grund genug, um zufrieden, beziehungsweise glücklich, zu sein!

Und über was freut Ihr Euch? Seid Ihr zufrieden/glücklich?- Schaut einfach immer mal wieder aus dem Fenster!...

LEBEN mit HERZ und SEELE und das JETZT!
Eure Annette, April 2018